Kriegsrahmen
Kriegsrahmen ist eine szenische Forschung, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Medien Bilder von sozialen Konflikten und Kriegen inszenieren. Auf einer Bühne mit reduzierten szenischen Elementen inszenieren der Körper einer Performerin, ihre Stimme, das Licht und eine Soundlandscape ikonische Fotografien menschlichen Leidens. Die Bilder selbst sind nicht auf der Bühne zusehen, sondern werden vielmehr durch theatrale Mittel auf der Bühne hervorgebracht. Jedes Bild entspricht einem Ereignis zwischen den Jahren 1989 und 2021 – vom Geburtsjahr der Performerin bis heute.
Unter Verwendung von Elementen des dokumentarischen und des performativen Theaters entsteht ein Theaterraum, welcher den Zuschauenden Zeit und Raum eröffnet, um sich intensiv mit Bilder des Leidens auseinanderzusetzen. Wir schlagen die Übung des Betrachtens und Erinnerns von Bildern als einen ethischen Akt vor, welcher ein Nachdenken darüber anstößt, wer wir sind, während wir das Leiden Anderer betrachten.
„Kriegsrahmen“ feierte im Mai 2021 online Premiere. 2022 wurde das Stück im Januar nochmal digital am Santiago OFF Festival gezeigt und im April schließlich in Hannover am Best Off Niedersachsen und im Quartier Theater erstmals offline. Es folgten im Mai 2022 Aufführungen am Körber Studio in Hamburg und im Oktober 2022 am Festival Politik im Freien Theater in Frankfurt am Main. Dieses Jahr konnten wir „Kriegsrahmen“ am Performing Arts Festival im TD Berlin zeigen.
Mit: Ignacia González Torres (Performance) und Szerafina Schiesser (Stimme)
Stückentwicklung: what about: fuego
Regie: María F. Giacaman
Dramaturgie: Miriam Bini Schmidt
Szenografie & Kostüme: Linda Bühlmann
Licht- & Videodesign: Friederike Hänsel
Sounddesign: Juan Giacaman und Szerafina Schiesser
Pressestimmen
»So stellt dieser so sparsame wie beeindruckende Abend auch moralische Fragen.«
Frankfurter Rundschau, 06.10.2022
»Künstlerisch ergibt das eine beeindruckende Analyse der performativen Aktion Krieg und gleichzeitig auch der Praxis ihrer publizistischen Verarbeitung.«
Der Theater Verlag, Oktober 2022