das Kollektiv

Das Kollektiv what about: fuego hat sich 2020 gegründet. Es besteht aus Künstler*innen aus Basel, Berlin, Hannover, Puerto Varas und Santiago de Chile. Der interdisziplinäre und interkulturelle Charakter unserer Gruppe beeinflusst und gestaltet unsere Zusammenarbeit. Wir forschen an der Schnittstelle von sozialem Aufbegehren, komplexer Globalität und Ungerechtigkeit. Wir verorten unsere Arbeit in einen intersektionalen feministischen Kontext. In unserer künstlerischen Arbeit geht es uns nicht darum, politische Lösungsansätze zu finden. Vielmehr dreht sich unsere Arbeit darum, gemeinsam mit einem Publikum gesellschaftlich relevante Fragen zu stellen, globale Zustände dadurch offenzulegen und zur Diskussion zu stellen.

Unsere erste Arbeit „Kriegsrahmen“ (2021) setzt sich mit der Mediatisierung und Inszenierung von Konflikt- und Kriegsfotografien der letzten 32 Jahre auseinander. Dieses Projekt ist im Rahmen des Förderprogramms „Coming Out“ entstanden, einer Kooperation des Schauspiels Hannover, des Theaterhauses Hildesheim und der Stiftung Universität Hildesheim. Mit „Kriegsrahmen” wurden wir 2022 zum Best Off Festival in Hannover, zum Körberstudio Junge Regie in Hamburg und zum Festival Politik im Freien Theater in Frankfurt eingeladen. Außerdem war das Stück Teil des digitalen Programms des internationalen chilenischen Festivals Santiago OFF. 2023 war „Kriegsrahmen“ Teil des Formats „Introducing“ am Performing Arts Festival Berlin. Im Herbst 2023 eröffnete das Kollektiv am Schauspiel Köln die Spielzeit 2023/24 mit dem Stück „IM ANFANG WAR DER ZAUN”. Die Inszenierung sucht nach einer performativen Gegen-Kartografie zeitgenössischer Grenzmauern. 2024 produzierte what about: fuego das Stück „TEAR GAS – A Safe Weapon“ am Ringtheater Berlin – eine künstlerische Forschung zu Protestkultur und Tränengas als Beispiel einer Waffe, mit der Proteste bekämpft werden.

Im Februar 2026 wird das nächste Projekt Premiere feiern.

Wir sind Friederike Hänsel, Juan Giacaman, Miriam Bini Schmidt, María F. Giacaman Hasbún, Linda Bühlmann und Ignacia González Torres (von links nach rechts).

Wer wir sind

Linda Bühlmann (*1995 bei Basel) arbeitet freiberuflich als Theatermacherin und bildende Künstlerin. Immer im Kollektiv bewegt sich ihre Tätigkeit zwischen Regie, Szenografie, Dramaturgie, Performance und installativer sowie konzeptueller künstlerischer Praxis. Künstlerischer Schwerpunkt sind stets soziale Räume und das Verhandeln von politischen Fragen. Bis 2018 studierte sie Prozessgestaltung in Basel und danach bis 2021 Inszenierung der Künste und der Medien in Hildesheim. Sie ist Mitbegründerin des Kunstkollektivs Politesse Publique, das seit 2017 mit performativen Interventionen in der Schweiz aktiv ist.

María F. Giacaman Hasbún (*1990 in Santiago de Chile) ist Regisseurin, Performern und freie Theaterschaffende. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich zwischen szenischer Forschung und Performance-Theater. Sie betrachtet und erforscht das Theater als Instrument für kollektive Zeug*innenschaft und als Werkzeug zur Analyse von Machtstrukturen. Sie studierte Schauspiel an der Universidad Católica de Chile sowie Inszenierung der Künste und der Medien an der Uni Hildesheim als DAAD-Stipendiatin. Sie ist Gründungsmitglied des Performancekollektivs what about: fuego und kollaboriert mit anderen freien Künstler*innen wie Henrike Iglesias, Rodrigo Zorzanelli und Ignacia González Torres. 

Friedel Hänsel (*1994 in Dresden) ist Theatermacherin und Videokünstlerin. In ihrer künstlerischen Praxis produziert sie Theateraufführungen an der Schnittstelle von Publikumsbegegnung und Interaktion durch Spielmechaniken, digitale Medien, Physical Computing, Licht- und Videodesign. Sie entwickelt außerdem Theateraufführungen für und mit jungem Publikum. Friedel ist Gründungsmitglied des Theaterkollektivs what about: fuego,  studierte szenische Künste und Philosophie an der Universität Hildesheim und absolvierte 2024 ihren Master in Spiel && Objekt an der HfS Ernst Busch in Berlin. Geimeinsam mit Leonie Kopineck und Vero Roza Risnovska arbeitet sie in dem Theaterkollektiv Gut&&Günstig.

Juan Giacaman Hasbún (*1988 in Santiago de Chile) ist Sounddesigner, Musikproduzent und Live-DJ und lebt in Berlin. Er arbeitet im Bereich Sounddesign bei Kunstausstellungen, Theaterstücken und experimentellen Live-Shows und Live-Performances auf Partys. Sein Fokus liegt dabei auf dem Versuch über szenische Mittel Fragen zu entwickeln und an ein Publikum zu richten sowie auf einer nonverbalen Ebene mit einem Publikum in einen Diskurs zu treten. Dabei steht die Dekonstruktion von Strukturen und Gewohnheiten oft im Mittelpunkt.

Ignacia González Torres (*1989 in Ancud, Chile) ist Regisseurin und Schauspielerin. Sie studierte ab 2009 Schauspiel und hat 2016 einen Master-Abschluss in Theaterwissenschaften in Santiago de Chile abgeschlossen. Seit 2015 leitet sie die Theatergruppe Compañía de teatro Persona, mit der sie fünf Stücke inszenierte und zu mehreren Festivals in Chile und Mexiko eingeladen wurde. Von 2021 bis 2023 war sie Vorsitzende der Gewerkschaft der Theaterschaffenden der Region Los Lagos (Chile).

Miriam Bini Schmidt (*1992) ist freischaffende Theatermacherin. Nach Stationen in Hildesheim und Casablanca (Marokko) ist ihr Schaffensschwerpunkt das kollektive Arbeiten mit what about: fuego. Sie liebt postdramaturgische Ansätze, kritische Vermittlungsformate, frisch gebrühten Kaffee, ihre Lehrtätigkeiten an der Universität Hildesheim und ausschweifende Recherchen zu politischen Themen. Sie ist alleinerziehende Mutter und lebt in Hannover.